Für ihre besonders schön gestalteten Gesellenstücke haben 14 junge Schreiner beim Landesentscheid „Die Gute Form“ in Rheinland-Pfalz die Auszeichnungen in Empfang genommen. Der Landesinnungsverband TischlerRheinland-Pfalz ehrte sie als beste Teilnehmer des Landeswettbewerbs vor großem Publikum im Kunsthaus in Frankenthal. Den ersten Platz belegte Andreas Kosok aus Konz-Krettnach mit einem weißen hüfthohen Tisch, der vor allem durch seine Front beeindruckt: Zwei Schiebetüren aus braunen Sechsecken führen einmal um den ovalen Tisch herum und schaffen durch eine unterschiedliche Breite des Holzes eine sehr plastische Fläche. Die Jury urteilte, dass das Werk ein „einzigartiger Hingucker“ sei mit einem eleganten Kontrast der Materialien Räuchereiche und Corian. Die Fachleute waren „begeistert von der außergewöhnlichen Eigenständigkeit des Entwurfes und der perfekten Umsetzung“.

Andreas Kosok aus Konz-Krettnach steht vor seinem Tisch "hexagon". Mit diesem landete er auf dem ersten Platz beim Landesentscheid "Die Gute Form" in Rheinland-Pfalz.
Platz zwei belegte eine Ankleide in Eiche, Fenix und Schwarzstahl, die Robin Baum aus Michelbach fertigte. Die Auszeichnung für den dritten Platz erhielt Paul Sprenger aus Herrstein, der einen Cocktailschrank entwarf.
Alle 14 Nachwuchsschreiner, die zu der Siegerehrung eingeladen worden waren, beeindruckten mit ihren Gesellenstücken die Gäste aus Politik und Handwerk nachhaltig. Die Vizepräsidentin des rheinland-pfälzischen Landtages Astrid Schmitt bezeichnete die Stücke der Teilnehmer in ihrem Grußwort als „allerbeste Handwerkskunst im besten Sinne des Wortes“. Die Ausgezeichneten stellten unter Beweis, „was sie für Leistung bringen können“. Astrid Schmitt hatte zuvor schon alle Gesellenstücke besichtigt und stellte in ihrer Rede dann fest: „Wenn wir uns auf die Stärken des Handwerks besinnen, dann muss uns nicht bange sein.“
Der stellvertretende Landesinnungsmeister Wolfram Lehnen erklärte: „Der Wettbewerb ist für junge Schreiner die Möglichkeit, ihr Können und ihre Kreativität einem größeren Publikum zu zeigen.“ Die Teilnehmer machten mit ihren Leistungen Werbung für das Schreinerhandwerk, so Lehnen.
Hermann Hubing, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes TischlerRheinland-Pfalz, wies ausdrücklich darauf hin, dass die Veranstaltung insofern nicht nur für die Preisträger wichtig sei, sondern auch für den Landesinnungsverband „einen besonderen Wert“ habe. „Wir müssen zeigen, was der Schreiner heute kann“, sagte Hubing. Daraufhin sprach er die Ausgezeichneten direkt an: „Sie sind unsere wichtigsten Botschafter. Sie haben diese Stücke gefertigt.“
Dieter Schnitzer, Vizepräsident der Handwerkskammer der Pfalz, sagte über die Leistung der Teilnehmer und die ausgestellten Möbel anerkennend: „Hier gibt es nichts von der Stange.“ Er hoffe, dass die Veranstaltung auch andere junge Menschen für das Handwerk begeistere.
Bernd Knöppel, Beigeordneter der Stadtverwaltung Frankenthal, bescheinigte den Schreinern bei der Siegerehrung eine sehr gute Nachwuchsarbeit. „Das Handwerk ist vorbildlich in der Ausbildung junger Menschen“, sagte er. Außerdem stellte Knöppel fest: „Das Handwerk ist und bleibt in unserer sozialen Marktwirtschaft ein starker Faktor.“
Beim Wettbewerb Die Gute Form werden jedes Jahr die schönsten Gesellenstücke eines Ausbildungsjahrgangs ermittelt. Zunächst werden innerhalb der einzelnen Schreinerinnungen die Stücke prämiert, die sich durch eine hervorragende Gestaltung auszeichnen. Die Sieger können am Landesentscheid teilnehmen. Der erste und zweite Platz in dieser Runde werden für den Wettbewerb auf Bundesebene vorgeschlagen und schließlich wird ein weltweiter Sieger gekürt.
Die 14 besten Gesellenstücke des Landesentscheids der Guten Form in Rheinland-Pfalz werden noch bis zum 5. November im Kunsthaus in Frankenthal gezeigt. Die Ausstellung ist kostenlos und für alle Interessierten geöffnet.

Die Veranstalter und ihre Gäste bewundern gemeinsam die Gesellenstücke. Von links: die Vizepräsidentin des rheinland-pfälzischen Landtages Astrid Schmitt, der stellvertretende Landesinnungsmeister Wolfram Lehnen, der Beigeordnete der Stadt Frankenthal Bernd Knöppel und der Geschäftsführer von TischlerRheinland-Pfalz Hermann Hubing.