Der junge Mann aus Rheinhessen überzeugte mit seinem Gesellenstück „Tête-À-Tête-Bank“ die Fachjury und gewann so den begehrten Nachwuchspreis des Landesinnungsverbandes Tischlerrheinland-pfalz. Im kommenden Jahr wird er gemeinsam mit dem Zweitplatzierten Max Rahm Rheinland-Pfalz beim Bundesentscheid von DIE GUTE FORM vertreten. Die Siegerehrung fand am Freitag, den 11. Oktober 2019, im Forum Mittelrhein in Koblenz statt.

Zahlreiche Besucher waren der Einladung von Tischlerrheinland-pfalz gefolgt und zur offiziellen Ausstellungseröffnung von „DIE GUTE FORM – Schreiner gestalten ihr Gesellenstück“ gekommen, in dessen Rahmen auch die Siegerehrung des Wettbewerbs stattfand.
Die Spannung stieg bereits als Wolfram Lehnen, Vizepräsident von Tischlerrheinland-pfalz, die Anwesenden begrüßte und die Ausstellung sowie die Siegerehrung offiziell eröffnete. Dabei zeigte er sich „begeistert von der Kunstfertigkeit und der Kreativität“ der jungen Gesellinnen und Gesellen, die es mit ihren Gesellenstücken bis zum rheinland-pfälzischen Landesentscheid von DIE GUTE FORM geschafft hatten. Anschließend ließ es sich auch Kurt Krautscheid, Präsident der Handwerkskammer Koblenz, nicht nehmen, ebenfalls ein paar lobende Worte an die Nachwuchs-Tischler zu richten. Als Arne Bretschneider, Bereichsleiter Berufsbildung und Schulentwicklung beim Fachverband Leben Raum Gestaltung, dann zum Mikrofon griff, wurde es merklich ruhiger – Die Verkündung der diesjährigen Sieger nahte.
Insgesamt hatten sich folgende 14 Gesellinnen und Gesellen für DIE GUTE FORM Rheinland-Pfalz 2019 qualifiziert:
- Elena Viandt, Tischlerei Scholz aus Zornheim
- Franz Johannes Leuffen, Annen GmbH aus Farschweiler
- Gian Luca Schares, Schreinerei Ludwig aus Körperich
- Hanne Kirstgen, Daniels Schreinerei + Innenarchitektur aus Bodenbach
- Hubert Zwinczak, André Liesenfeld Tischlerei aus Halsenbach
- Jan Follmann, Lorenz-Möbelbau aus Bekond
- Laura Herr, mac Messe- und Ausstellungscenter aus Langenlonsheim
- Max Becker, Schreinerei Jürgen Becker aus Halsenbach
- Max Rahm, Schreinerei Rahm aus Mehlingen
- Sebastian Rahn, Schreinerei Kraus aus Bellheim
- Till Heine, Bau- und Möbelschreinerei Rainer Schmidt aus Wirges
- Tim Schwob, Schreinerei Dieterich aus Tiefenbach
- Tobias Hamm, Ökoschreinerei Vlatten und Ludwig aus Mainz
- Wolf Weingarten, Antike Möbel Metzner aus Mainz

Wolf Weingarten gewann mit seinem Gesellenstück „Tête-À-Tête-Bank“ den Wettbewerb. Die dreiköpfige Jury zeigte sich begeistert vom Gesellenstück des Gewinners: „Die Retrospektive auf Gestellmöbel der 1950er- und 1960er-Jahre liegt derzeit voll im Trend und wurde von Wolf Weingarten durch die wechselseitige Sitzposition und den scharf gezeichneten Korpus zwischen den beiden Polsterelementen humorvoll durchbrochen. Die Anmutung des Sitzmöbels wird außerdem von der herausragenden Verarbeitungsqualität mit organisch geformten Übergängen unterstützt.“
Zweiter Sieger wurde Max Rahm, der einen modernen Sekretär entworfen hatte. Die Jury dazu: „Ein filigranes Gestell aus matt lackiertem Edelstahl trägt einen flachen, luxuriös ausgebildeten Korpus mit vielfältigen Öffnungsfunktionen. Die technische Ausstattung des Sekretärs mit USB-Anschlüssen und Steckdosen entspricht den zeitgemäßen Anforderungen an ein Arbeitsmöbel und ist ästhetisch hervorragend eingebunden.“


Den dritten Platz belegte Till Heine mit seinem Schreibtisch. Die Jury zur Platierung: „Die beabsichtigte Analogie zur Fachwerkkonstruktion zeigt sich in Anklängen an Zimmermannsverbindungen im Gestell und einer Ausfachung des Gestells als Tischplatte. Der schlicht gehaltene Korpus fügt sich harmonisch in dieses Konzept ein. Die zeitgemäße Farbgebung vermittelt skandinavisches Flair.“
Von der Jury belobigt wurden außerdem der „Stumme Diener“ von Elena Viandt sowie der „Schreibtisch – klassisch und modern“ von Tim Schwob.
Die Fünf durften sich nicht nur über Urkunden, sondern auch über Geldpreise freuen. Für den ersten Platz gab es 500 Euro Preisgeld, für den zweiten Platz 350 Euro und für den dritten Platz 200 Euro. Außerdem wurden die beiden gesonderten Belobigungen mit jeweils 50 Euro prämiert. Die beiden Erstplatzierten erhalten zudem die Möglichkeit, ihr Bundesland beim folgenden Bundesentscheid von DIE GUTE FORM zu präsentieren, der 2020 auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München stattfinden wird.
alle gesellenstücke im überblick
Alle Exponate des Wettbewerbs sind Teil der öffentlichen Ausstellung „DIE GUTE FORM – Schreiner gestalten ihr Gesellenstück“ im Forum Mittelrhein in Koblenz und können dort noch bis zum 31. Oktober 2019 besichtigt werden.
Über DIE GUTE FORM
DIE GUTE FORM ist ein Wettbewerb für Nachwuchs-Tischler, der in Rheinland-Pfalz jedes Jahr vom Landesinnungsverband Tischlerrheinland-pfalz ausgerichtet wird. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf der Formgebung. Dadurch soll erreicht werden, dass sich im Handwerk wieder vermehrt mit den Thema Design auseinandergesetzt wird. Gleichzeitig soll der Wettbewerb die gestalterischen und kreativen Fähigkeiten des Tischlerhandwerks in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.
Teilnehmen können alle jungen Tischlerinnen und Tischler mit ihren Gesellenstücken, die zum Zeitpunkt der Gesellenprüfung maximal 25 Jahre alt sind und deren Ausbildungsbetriebe Mitglieder von Tischlerrheinland-pfalz sind. Jede Innung aus Rheinland-Pfalz hat dann im Vorfeld die Möglichkeit, bis zu drei Gesellenstücke für den Landesentscheid DIE GUTE FORM zu nominieren – so kamen 2019 insgesamt 32 Teilnehmer zusammen, von denen 14 Stücke für die Finalrunde ausgewählt wurden.