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Tischlerei 4.0

Hohes Interesse an Best-Practice-Seminar

Im Rahmen des Projekts „DigiGuides“ bot der Fachverband Leben Raum Gestaltung Hessen/Rheinland-Pfalz seinen Mitgliedern am 12. November 2019 das kostenlose Best-Practice-Seminar „Tischlerei 4.0 – Neue Geschäftsmodelle durch Digitalisierung“ an. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde beschlossen, im Jahr 2020 ein weiteres Seminar zum Thema anzubieten. 

Ein gemeinsames Foto vor der Ackermann GmbH in Wiesenbronn (Foto: Fachverband LRG)

Die Digitalisierung macht auch vor dem Tischlerhandwerk nicht halt. Vielmehr bietet sie der Branche neue Möglichkeiten – angefangen bei der digitalen Kundenakquise und Kundenpflege bis hin zur digital gesteuerten Produktion. Um die Chance auf neue Geschäftsmodelle wahrzunehmen, müssen Betriebe aber handeln und einen Blick über den eigenen Tellerrand wagen. Diesen Blick über den Tellerrand hat der Fachverband Leben Raum Gestaltung seinen Mitgliedern geboten – Beim Best-Practice-Seminar „Tischlerei 4.0“ besuchten insgesamt 30 Teilnehmer die Heinrich Kramwinkel GmbH in Mühlheim am Main sowie die Georg Ackermann GmbH in Wiesenbronn. Bei den beiden innovativen Betrieben konnten sie sich aus erster Hand über Geschäftsmodelle und Produktionsverfahren informieren, die bereits von der Digitalisierung geprägt sind.

Los ging es gleich morgens bei der Firma Kramwinkel, wo Vater und Sohn den interessieren Teilnehmern den aktuellen Digitalisierungsgrad des Unternehmens vorführten. So hat der Familienbetrieb für die kaufmännische Auftragsabwicklung ein durchgängiges ERP-System eingeführt – vom Angebot bis zur Rechnungstellung befinden sich nun alle Belege in einer zentralen Datenbank, was die Arbeitsabläufe deutlich effizienter macht und Papier einspart. Und auch die Arbeitsvorbereitung bei Kramwinkel ist digitalisiert: Zeichnungen werden über einen Korpusgenerator erstellt. Dadurch ist es beispielsweise möglich, Stücklisten direkt aus den Zeichnungen zu erstellen.

Foto links: Wolfgang Kramwinkel bei der Betriebsführung

Am Nachmittag fuhren die Teilnehmer dann zur Ackermann GmbH. Dort berichteten Frank Ackermann und Manfred Weid über die digitalisierte Ablauf- und Mitarbeiterplanung des Unternehmens. Die gesamte Auftragssteuerung läuft bei der Ackermann GmbH über ein ERP-System. Sämtliche Daten laufen in einem System zusammen und Aufträge können direkt freien Mitarbeitern zugewiesen werden. Somit hat die Geschäftsführung immer einen Überblick über die Auslastung sowie über sämtliche kaufmännischen Kennzahlen und Aufträge können von Anfang an komplett durchgeplant und unnötige Rüstzeiten reduziert werden. 

Foto rechts: Frank Ackermann schildert den Teilnehmern die Abläufe in seiner Firma


Aus Organisationsgründen war die Teilnehmerzahl auf maximal 30 begrenzt. Da aber mehr als doppelt so viele Interessenten am Seminar teilnehmen wollten, wird der Fachverband im kommenden Jahr ein weiteres Seminar organisieren. Die genauen Termine werden zeitnah bekannt gegeben.

 

Das Projekt „DigiGuides“ wird gefördert durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen.