Am 28. und 29. Februar 2020 fand in den Räumlichkeiten der Holzfachschule Bad Wildungen erstmals eine gemeinsame Berufsbildungstagung der Landesverbände des Tischlerhandwerks hessenTischler und Tischlerrheinland-pfalz statt. Die zweitägige Veranstaltung stand dabei ganz im Zeichen der Gewinnung qualifizierter Auszubildender für das Tischlerhandwerk.

Zur Berufsbildungstagung kamen die Obermeister der Tischler-Innungen aus Hessen und Rheinland-Pfalz, Vertreter der Berufsschulen sowie die
Prüfungsausschussvorsitzenden zusammen, um sich abzustimmen und das gemeinsame Fachwissen zu aktualisieren. Die Berufsbildungstagung dient den Landesverbänden klassischerweise auch dazu, um
Impulse aus den Landesinnungen und den Berufsschulen für die zukünftige Verbandsarbeit zu gewinnen. Um einen noch engeren Austausch zwischen den Institutionen zu ermöglichen, fand die
Berufsbildungstagung an zwei statt wie bisher an einem Tag statt. Durch den zusätzlichen Tag konnten zudem Workshops zu den Themen „Umsetzung C-Technik in der Gesellenprüfung“, „Prüfungsabläufe
effizient vorbereiten“ sowie zum Thema „Zulassung des Gesellenstücks – das Hamburger Modell“ angeboten werden.
Das Hauptthema der diesjährigen Tagung lautete „Getrennt marschieren, vereint schlagen – Ansätze zur Gewinnung qualifizierter und motivierter Auszubildender.“ Dabei
stellte Thomas Klode, der Vorsitzende des Bundesausschusses Öffentlichkeit und Gestaltung beim Bundesverband Holz und Kunststoff, die aktuellen Pläne des Bundesverbandes vor, der mittlerweile in
die Jahre gekommenen Nachwuchskampagne „BORN2BTISCHLER“ ein angemessenes Facelift zu verpassen. Die Kampagne solle in Zukunft weniger verspielt und reifer werden, um damit auch weiterhin
Jugendliche für eine Tischlerlehre begeistern zu können, so Klode. Auch eine Verbindung der „BORN2BTISCHLER“-Kampagne mit der Handwerkskampagne des ZDH konnte sich Klode vorstellen. Die neue
Kampagne des ZDH „Das Handwerk – Wir wissen, was wir tun“ stellte anschließend David Missing, Creative Director der ausführenden Agentur DDB Berlin, vor. Im Mittelpunkt der neuen Kampagne stehen
die positiven Auswirkungen handwerklicher Arbeit auf die jeweiligen Handwerker und Handwerkerinnen. So wird die junge Tischler-Gesellin Jule Rombey aus NRW beispielsweise mit den Worten „Was ich
tue, macht mich selbstbewusst“ zitiert. Damit wolle man hervorheben, dass das Handwerk sinnstiftend ist und sich ganz bewusst vom Nine-to-five-Büro-Job abheben, so Missing.
Zum Abschluss der Berufsbildungstagung wurden die Teilnehmer noch auf den aktuellen Stand gebracht: So berichtete Rainer Adams aus dem Bundesausschuss
Berufsbildung, Manuela Abbing vom Berufskolleg Bergisch Gladbach stellte das Projekt „digiTS_M3“ vor und zeigte auf, wie C-Technik-Inhalte in TSM-3-Lehrgänge eingebracht werden können, Hermann
Hubing informierte über die jeweiligen Wettbewerbe im hessischen und rheinland-pfälzischen Tischlerhandwerk und Arne Bretschneider, Abteilungsleiter Berufsbildung und Technik beim Bundesverband,
stellte die Neuerungen der Tischlerwettbewerbe auf Bundesebene vor.