Politik zu Gast bei Aßlarer Tischlerbetrieben

Im Rahmen des hessischen Tags des Tischlerhandwerks waren gleich zwei Mandatsträger zu Gast in der mittelhessischen Stadt Aßlar. Während der Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich am 7. September die Pfeiffer GmbH & Co. KG besuchte, war der Landtagsabgeordnete Dr. Matthias Büger am 14. September bei der IMA International GmbH zu Gast. Bei Betriebsrundgängen und ausführlichen Gesprächen informierten sich die beiden über das hochmoderne Berufsbild des Tischlers und erhielten dabei auch ein aktuelles Stimmungsbild aus der Branche.

Holm Pfeiffer führt dem Gießener Regierungspräsidenten, Kreishandwerksmeister Ralf Jeschke, Aßlars Bürgermeister Christian Schwarz und Ulrich Leber von hessenTischler (v.l.) die Eigenschaften von Corian vor.

Beim Besuch der Pfeiffer GmbH konnten sich neben Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich auch Aßlars Bürgermeister Christian Schwarz sowie der Kreishandwerksmeister Ralf Jeschke davon überzeugen, wie sich das 1923 gegründete Familienunternehmen von der Möbeltischlerei zum europaweit tätigen Experten für Küchen und Bäder entwickelt hat. Eine besondere Rolle spielte dabei die Spezialisierung des Betriebs auf die Verarbeitung von Mineralwerkstoffen, wie beispielsweise Corian. Beim Betriebsrundgang erfuhren die Gäste von Geschäftsführer Holm Pfeiffer die Vorteile des Materials: Formbar, stoßfest, immun gegen Chemikalien sowie porenfrei und daher leicht zu reinigen. Darüber hinaus sind Mineralwerkstoffe zeitlos: „Wenn Sie eine alte Arbeitsplatte einmal kurz abschleifen, ist die wieder wie neu.“, so Pfeiffer. Kein Wunder, dass die Produkte auch über die Grenzen Deutschlands hinaus gefragt sind: Zwischen 20 und 30 Prozent des Umsatzes macht der Mittelständler mit dem Export seiner Produkte, hauptsächlich ins europäische Ausland. Dass sich das Unternehmen vor Jahren entschloss, auch ins Privatkundengeschäft einzusteigen, erwies sich gerade im Zuge der Corona-Pandemie als Glücksfall, berichten Arnd und Holm Pfeiffer. Hierdurch hat der Betrieb nicht allzu sehr unter der Krise gelitten und kann auch den Umbau des Firmenstandorts in den kommenden Jahren voranbringen. Der Plan ist, das alte Bürogebäude, das Ende der 50er Jahre gebaut wurde, abzureißen und durch eine 1000 Quadratmeter große Fertigungs- und Logistikhalle zu ersetzen.

 

Der Landtagsabgeordnete Dr. Matthias Büger ließ sich zusammen mit hessenTischler-Geschäftsführer Hermann Hubing und dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill Sebastian Hoffmanns von Geschäftsführer Uwe Bremer den Betrieb zeigen.
Der Landtagsabgeordnete Dr. Matthias Büger ließ sich zusammen mit hessenTischler-Geschäftsführer Hermann Hubing und dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill Sebastian Hoffmanns von Geschäftsführer Uwe Bremer den Betrieb zeigen.

Etwas anders sieht es nur eine Straße weiter bei der IMA International GmbH aus: Der weltweit tätige Spezialist für Messe- und Ladenbau sowie für Präsentationen hat derzeit besonders unter der Corona-Pandemie zu leiden. Zusammen mit hessenTischler-Geschäftsführer Hermann Hubing und dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill Sebastian Hoffmanns ließ sich der Abgeordnete Dr. Matthias Büger von IMA-Geschäftsführer Uwe Bremer über das weitläufige Firmengelände führen. Dabei schilderte Bremer, wie plötzlich die Situation über den Familienbetrieb hereinbrach: „Im Februar war noch gar nicht erkennbar, welche Folgen Corona haben würde. Bedingt durch den Ausfall der Veranstaltungen wurden alle bereits beauftragten Messeauftritte innerhalb von 14 Tagen abgesagt!“ Der Betrieb stand fast still, Messen wurden abgesagt, beauftragte und bereits fertig gestellte Messestände wurden nicht mehr gebraucht. Immer noch ist ein Teil der rund 70 Beschäftigten in Kurzarbeit. Zu Hochzeiten beschäftigt das Unternehmen sogar fast doppelt so viele Mitarbeiter, um die große Nachfrage aus aller Welt bedienen zu können. Beim Rundgang zeigte Bremer dem Landtagsabgeordneten wo und wie der Betrieb normalerweise Messestände und Shops für namhafte Kunden aus aller Welt fertigt. Ein besonderes Augenmerk legte der Geschäftsführer dabei auf den Bereich Metallbearbeitung, der derzeit trotz Krise gut läuft. „Zum Glück ist der Messebereich nicht unser einziges Standbein.“, so der IMA-Geschäftsführer, der trotz allem zuversichtlich bleibt, dass der Veranstaltungsbereich bald wieder hochfahren wird.