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Tischler-Azubis überzeugen rustikal und digital


Frederick Koch von der Unikat Möbeltischlerei GmbH in Gusterath ist Sieger des Lehrlingswettbewerbs im rheinland-pfälzischen Tischlerhandwerk 2021. Sein Couchtisch aus Eiche und Stahl ist das herausragende Werkstück des Nachwuchswettbewerbs. Zweiter Sieger ist Jan-Philipp Jacob mit BAKADIRU, einem „BAlken als KAbelkanal für DIgitales auf/an/in Rustikalem“. Jacob wird im elterlichen Betrieb, Innenausbau Jacob in Enkenbach-Alsenborn, ausgebildet. Leon Schmitt, Auszubildender der Tischlerei Adam & Koster in Kenn, sicherte sich den dritten Rang mit seiner Digitalen Anrichte aus Eiche-Altholzbalken. Alle 16 Wettbewerbsteilnehmer wurden gestern im Foyer der Handwerkskammer Rheinhessen durch die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Petra Dick-Walther und Hermann Hubing, Geschäftsführer des rheinland-pfälzischen Tischlerverbands, ausgezeichnet.

 

Dick-Walter zeigte sich in ihrem Grußwort sehr beeindruckt von den Leistungen der jungen Auszubildenden im zweiten Lehrjahr; neben der überzeugenden handwerklichen Qualität der Stücke seien überall die gestalterischen Vorüberlegungen und die kreative Umsetzung spürbar. Auch Hubing hob die Bedeutung des eigenständigen Gestaltens bei der Arbeit hervor, die ein wichtiger Teil des handwerklichen Schaffensprozesses sei. Dies sei für viele Tischler auch im späteren Berufsleben ein großer Antrieb. Die Freude an Form und Gestaltung spreche aus allen Wettbewerbsarbeiten. „Daher würde ich mich nicht wundern, wenn ich Ihre Gesellenstücke und Sie als Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Landeswettbewerb ‚Die gute Form‘ wiedersähe“, resümierte Hubing.

Jurymitglied Karin Bille von der Handwerkskammer Rheinhessen erläuterte, was die drei Jurorinnen bei den Siegerarbeiten besonders beeindruckt habe: Die Digitale Anrichte aus Altholz-Eichenbalken des Drittplatzierten Leon Schmitt sei gut proportioniert und von überzeugender Schlichtheit. Das verwendete Material, ein alter Eichenbalken, sei stimmig, ebenso wie die unauffällig integrierten digitalen Funktionen. Allein die Optik der behandelten Oberfläche breche den rustikalen Charme.

 

Der „BAKADIRU“ von Jan-Philipp Jacob besteche vor allem durch den interessanten, stimmigen Materialmix in Verbindung mit einer angenehmen Haptik, ausgewogenen Proportionen und der formschönen und harmonischen Ausführung. Frederick Kochs Couchtisch aus Eiche mit Stahl überzeugte die Jury durch seinen klaren und strukturellen Aufbau. Der filigran eingearbeitete QR-Code auf dem rustikalen Eichenbalken baut nach ihrer Ansicht ein Spannungsfeld im Sinne der Leitidee des diesjährigen Wettbewerbs auf. Eine konstruktive Besonderheit zeige sich zudem durch die Durchdringung der Tischplatte durch die schlichten Stahlfüße.

 

Der Wettbewerb, der jährlich vom Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks unter der Schirmherrschaft des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums ausgerichtet wird, richtet sich an Auszubildende des zweiten Ausbildungsjahres, die zusätzlich zu ihrer Ausbildung im Bereich der Formgebung und Gestaltung Erfahrungen sammeln möchten. Er unterstützt die weitergehende Beschäftigung mit der Gestaltung, die einerseits Ausdruck der eigenen Persönlichkeit ist, andererseits aber auf die individuellen Wünsche späterer Kunden eingehen soll.

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