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Hessens Tischler-Azubis zeigen außergewöhnliche Leistungen


Jan Fröhlich, Nico Grabolle und Stefan Graser sind die Sieger des diesjährigen Lehrlingswettbewerbs des hessischen Tischlerhandwerks. Für ihre außergewöhnlichen Werkstücke wurden sie gestern in der Holzfachschule Bad Wildungen ausgezeichnet. Fröhlich, der in der Schreinerei Weber in Fulda ausgebildet wird, siegte mit seiner Smart Workstation aus Eiche. Grabolle, Azubi bei der Vitos Haina gGmbH in Haina, wurde für sein „Back Office“, einen ergonomischen Steharbeitsplatz, mit dem zweiten Platz ausgezeichnet und Stefan Graser sicherte sich mit seinem Hängeboard 2.0 den dritten Rang. Er absolviert seine Ausbildung in der Tischlerei Reiner Bader in Witzenhausen.

 

Wolfgang Kramwinkel, Landesinnungsmeister des hessischen Tischlerhandwerks mit eigenem Betrieb in Mühlheim am Main, war begeistert vom handwerklichen Können und dem Einfallsreichtum der Wettbewerbsteilnehmer. „Ich weiß aus eigener Erfahrung sehr gut, wie fesselnd die kreative Auseinandersetzung mit Formgebung und Funktion von individuell gefertigten Werkstücken ist und ich freue mich, dass auch sie sich dieser spannenden Herausforderung gestellt und alle erfolgreich gemeistert haben!“

 

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, der per Videobotschaft zugeschaltet war, ging auf das Motto des diesjährigen Wettbewerbs ein. „DigitalRustikal“ beschreibe sehr treffend die Rahmenbedingungen, in denen sich das moderne Handwerk bewege: „Gewachsene Traditionen bewahren und mit modernen Technologien verbinden – gerade das Tischlerhandwerk hat dabei alle Chancen!“, so der Minister.

Ähnlich äußerte sich auch Dr. Reinhard Kubat, Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg. Holz sei einer wenigen Werkstoffe, die gleichermaßen vielfältig und ansprechend wie nachhaltig seien. „Das Bearbeiten von Holz ist eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit und dennoch finden gut ausgebildete und kreative Köpfe wie sie immer wieder neue und innovative Wege der Gestaltung.“, lobte Kubat die 14 aus ganz Hessen stammenden Teilnehmer.

 

Christian Bock, Jurymitglied und Inhaber der Tischlerei Bock in Bad Wildungen, erläuterte dem Publikum die besonderen Eigenschaften der drei besten Werkstücke. Jedoch nicht, ohne das insgesamt hohe Niveau der handwerklichen Arbeit herauszustellen, das es der Jury nicht leicht gemacht habe, die Wettbewerbssieger zu ermitteln. Das Hängeboard 2.0 von Stefan Graser falle schon allein durch die spannende Materialauswahl auf, Nico Grabolles Werkstück „Back Office“ hingegen besteche durch die selbsterklärende Funktion und einfache Bedienbarkeit, die den Steharbeitsplatz intuitiv nutzbar mache.

 

Für die Jury überraschend sei hingegen das Werkstück des Siegers Jan Fröhlich gewesen. Ein schlichter Eichenbalken ohne sichtbare Bedienelemente verwandelt sich mit wenigen Handgriffen in einen durchdacht aufgeteilten digitalen Arbeitsplatz, der sofort einsetzbar sei. Hermann Hubing, Geschäftsführer des hessischen Tischlerverbandes, rief die jungen Teilnehmer abschließend dazu auf, auch weiterhin aktiv nach handwerklichen Herausforderungen und Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung zu suchen. „Aber als Auszubildende“, so der Verbandsgeschäftsführer, „stehen ihnen ja in dieser Hinsicht alle Wege offen.“ 

 

Der Wettbewerb, der jährlich vom Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks unter der Schirmherrschaft des hessischen Wirtschaftsministeriums ausgerichtet wird, richtet sich an Auszubildende des zweiten Ausbildungsjahres, die zusätzlich zu ihrer Ausbildung im Bereich der Formgebung und Gestaltung Erfahrungen sammeln möchten. Er unterstützt die weitergehende Beschäftigung mit der Gestaltung, die einerseits Ausdruck der eigenen Persönlichkeit ist, andererseits aber auf die individuellen Wünsche späterer Kunden eingehen soll.

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