Tischlerazubis trainieren auf Weltmeisterniveau


Tischlerazubis mit Talent: Silas Wagener , Elias Kleespies und Aaron Dedisch (v.l.) mit Dozent Jan Dröge

Die World Skills gelten nicht zu Unrecht als die Weltmeisterschaften des Handwerks. Wer hier aufs Treppchen will, muss sich auf gegen die besten Nachwuchstalente aus aller Welt durchsetzen und sein Handwerk in Perfektion beherrschen. Und früh genug anfangen, sich vorzubereiten. Denn teilnehmen darf man nur bis zum 22. Lebensjahr. Aaron Dedisch, Elias Kleespies und Silas Wagener sind erst im zweiten Jahr ihrer Ausbildung zum Tischler, haben aber bereits zwei Trainingseinheiten auf dem fachlichen Niveau einer Meisterprüfung in der Bad Wildunger Holzfachschule absolviert.

 

Betreut wurden sie dabei von Tischlermeister und Dozent Jan Dröge, der schon oft als Jurymitglied bei Landeswettbewerben und als Supervisor bei den World Skills im Einsatz war. Dröge ist zufrieden mit den Leistungen seiner Schützlinge. „Was die Drei in den letzten Tagen geschafft habe, kann man nur als hervorragende Leistung bezeichnen“, so der Ausbilder. Dedisch, Kleespies und Wagener hatten in fünf Tagen mehrere anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen und mussten dabei weitestgehend auf den Einsatz von Maschinen und Technik verzichten.

 

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, einen „Stummer Diener“ und einen Schlüsselschrank mit Kreuzsprosse und Furnierarbeiten in zwei verschiedenen Holzarten präsentierte jeder der drei Nachwuchstischler am Ende der Trainingswoche. Die Theorie vermittelte Trainingsleiter Dröge während der Praxis. „Ziel der Vorbereitung ist, Gelerntes zu verfestigen sowie im Berufsalltag eher selten angewandte Techniken unter Zeitdruck sauber ausführen zu können“, nur dann besteht bei diesen hochklassigen Wettbewerben überhaupt die Chance, nach vorne zu kommen, so der Bad Wildunger Tischlermeister.

 

Die Idee, besonders begabte Auszubildende auf spätere Berufswettbewerbe vorzubereiten, stammt vom Führungsteam um Holzfachschul-Geschäftsführer Hermann Hubing. Gerade bei internationalen Wettbewerben entstünde ausgerechnet durch das ansonsten bewährte duale Ausbildungssystem Nachwuchstalenten aus Deutschland ein gewisser Wettbewerbsnachteil. „In anderen Ländern ist die Berufsausbildung wie verschulter, dort werden Teilnehmer, auch mit Hilfe von Sponsoren, ganz gezielt über Jahren nur auf den einen Wettbewerb hin trainiert“, erläutert Hubing.

 

Vor Aaron Dedisch, der bei der Bitburger Braugruppe GmbH ausgebildet wird; Elias Kleespies, der in der Schreinerei und Montageservice Thomas Sinsel in Jossgrund-Burgjoß und Silas Wagener, der bei Ladenbau Wilfried Wicke in Edermünde in der Lehre ist, liegen noch die Gesellenprüfung, sowie möglicherweise Innungs-, Kammer-, Landes- und Bundeswettbewerbe. Die in Bad Wildungen erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten können sie aber auch auf dem Weg dorthin gut gebrauchen.

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