10 Jahre Holzfachschule: Aus der Insolvenz zum Exzellenzzentrum
In ihrer Sitzung vom 20. Juli wählten die Mitglieder des Aufsichtsrates der Holzfachschule Bad Wildungen Thomas Radermacher, den Präsidenten des Bundesverbandes Holz und Kunststoff, zu ihrem Vorsitzenden. Sein Stellvertreter ist Horst Fularczyk vom Bundesverband Modell- und Formenbau. Dies gab der Aufsichtsrat im Rahmen einer anschließenden Pressekonferenz bekannt.
Zum Einstieg gab Holzfachschul-Geschäftsführer und Schulleiter Hermann Hubing einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Bildungsstätte seit der Übernahme durch den Verband vor zehn Jahren. In dieser Zeit habe man rund 11 Millionen Euro in die Schule investiert, gefördert zum großen Teil vom Bund und vom Land Hessen. Zusätzliche Unterstützung zum Erhalt des Standortes kam vom Landkreis Waldeck-Frankenberg und der Stadt Bad Wildungen. Ziel sei weiterhin, die Schule schuldenfrei und zukunftsfähig zu machen, so Hubing.
Ralf Gutheil, Bürgermeister Stadt Bad Wildungen, bekräftigte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Holzfachschule. Diese sei nicht nur in der Region fest etabliert, sondern habe sich auch weit über die Region hinaus einen sehr guten Ruf erworben. Der Landesinnungsmeister des hessischen Tischlerhandwerks und Fachverbands-Vizepräsident Wolfgang Kramwinkel erinnerte an die risikoreiche Entscheidung des hessischen Tischlerverbandes, die Schule nach der Insolvenz vor dem Aus zu bewahren. Diese habe sich in der Rückschau als richtig erwiesen, auch bei der Fusion mit dem rheinland-pfälzischen Landesverband sei in den damaligen Gesprächen der Erhalt der Holzfachschule als äußerst wichtig angesehen worden.
Horst Fularczyk hob insbesondere die Qualität der Lehre an der Holzfachschule hervor, die seit 1972 Bundesfachschule Modell- und Formenbau ist. In Besitz des Fachverbandes und mit einem sehr guten Dozententeam ausgestattet sei die Holzfachschule für Auszubildende und Meisterschüler die zentrale und unverzichtbare Aus- und Weiterbildungsstätte. Lars Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Säge- und Holzindustrie unterstrich ebenfalls die Bedeutung der Holzfachschule für die Branche. Fachkräfte, die an der Schule ausgebildet worden seien, stärkten die hiesige Säge- und Holzindustrie für den internationalen Wettbewerb. Eine überregional anerkannte Ausbildungsstätte wie die in Bad Wildungen mache zudem den Beruf attraktiv für junge Menschen.
Thomas Radermacher beschrieb die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sowie die besondere Rolle des Tischler- und Schreinerhandwerks hinsichtlich nachhaltiger Wirtschafts- und Energiepolitik. Dafür müsse auch die Holzfachschule als Exzellenzzentrum und Wissens-Cluster weiterentwickelt werden. Dies funktioniere allerdings nicht ohne die Unterstützung der Politik. Die lange geforderte Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung dürfe nicht nur in Sonntagsreden stattfinden, betonte der neugewählte Aufsichtsratsvorsitzende. Eine Herzensangelegenheit Radermachers in diesem Zusammenhang sei die Positionierung der Holzfachschule als Bundesfachschule für das Tischler- und Schreinerhandwerk. Er sei zuversichtlich, dass dies in absehbarer Zeit zu erreichen sei.
Der Aufsichtsrat der Holzfachschule
Aufsichtsratsvorsitzender
Thomas Radermacher
Präsident Bundesverband Holz und Kunststoff
stv. Aufsichtsratsvorsitzender
Horst Fularczyk
Beisitzer im Bundesvorstand Modell- und Formenbau
Ralf Gutheil
Bürgermeister Stadt Bad Wildungen
Wolfgang Kramwinkel
Vizepräsident Fachverband Leben Raum Gestaltung Hessen/Rheinland-Pfalz
Landesinnungsmeister hessenTischler
Holm Pfeiffer
Vizepräsident Fachverband Leben Raum Gestaltung Hessen/Rheinland-Pfalz
stv. Landesinnungsmeister hessenTischler
Lars Schmidt
Generalsekretär des Vorstands & Hauptgeschäftsführer Deutsche Säge- und
Holzindustrie Bundesverband e.V. {DeSH)
Stefan Zock
Präsident Fachverband Leben Raum Gestaltung Hessen/Rheinland-Pfalz
Landesinnungsmeister Tischlerrheinlandpfalz