AUSBILDUNGSQUALITÄT Verbessern
Mitte März fand an der Bad Wildunger Holzfachschule die Berufsbildungstagung der Verbände Hessen und Rheinland-Pfalz statt.
Inhaltliche Schwerpunkte des zweitägigen Treffens, an dem einmal jährlich zahlreiche Obermeister, Lehrlingswarte, Prüfungsausschussvorsitzende und Fachlehrer an beruflichen Schulen und andere Fachleute für Berufsbildung teilnehmen, waren unter anderem die Verbesserung der Ausbildungsqualität und die digitale Gewinnung von Auszubildenden und Mitarbeitern durch den Einsatz sozialer Medien.
Nach der Begrüßung durch Marco Gretsch, dem Vorsitzenden des hessischen Berufsbildungsausschusses und dem Bericht des stellvertretenden Bundesausschussvorsitzenden Andre Stock aus dem Bundesausschuss Berufsbildung, eröffneten Hauptgeschäftsführer Hermann Hubing und Oberstudiendirektorin Alexandra Birk-Märker von der Mayener Carl-Burger Schule den Workshop zum ersten großen Themenblock „Verbesserung der Ausbildungsqualität“.
Dazu hatte die erfahrene Schulleiterin die Methode World-Café gewählt, mit der sich mit Hilfe der rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die verschiedenen Sichtweisen auf – und verschiedene Herangehensweisen an – das Thema erkennen, Muster entdecken sowie gut Ziele und Zusammenhänge herausarbeiten lassen.
In Gruppen aufgeteilt durchliefen die Anwesenden vier lockere Gesprächsrunden von je einer Viertelstunde. Die zentralen Fragen waren: „Ist die Ausbildung noch zeitgemäß?“, „Was kann der Lernort Schule zur Verbesserung der Ausbildungsqualität beitragen?“, „Was kann der Lernort Betrieb zur Verbesserung der Ausbildungsqualität beitragen?“, „Was können externe Institutionen bzw. neue Partner zur Verbesserung der Ausbildungsqualität beitragen?“. Für die inhaltliche Verknüpfung der Erkenntnisse aus den unterschiedlichen Diskussionsrunden sorgte ein von Birk-Märker Moderatorenteam, das auch, zusammen mit Birk-Märker und Hubing die Ergebnisse präsentierte.
Der zweite Veranstaltungstag wurde mit dem Impulsvortrag „Digitale Gewinnung von Auszubildenden und Mitarbeitern durch den Einsatz sozialer Medien“ eröffnet. Referent war Digitalberater Julian Mannott, der zeigte, wie man die Sozialen Netzwerke zur gezielten Bewerberansprache nutzen kann, um qualifizierte Fachkräfte in der eigenen Umgebung zu finden. Hierzu hat Mannott bereits Online-Workshops für den Fachverband durchgeführt.
Im Anschluss berichtete Günter Musfeld, Ausbildungsmeister der Holzfachschule Bad Wildungen, aus dem Erstellungsausschuss. Musfeld zog, später und zum Abschluss des Tagungsprogramms, ebenfalls ein positives Resümee des im Ausbildungsjahr 2023-24 erstmals eingeführten G-Ti-Lehrgangs. In dem dreiwöchigen Lehrgang, der von September 2023 bis Januar 2024 mehrmals an der Holzfachschule stattfand, wurden die teilnehmenden Auszubildenden zu Beginn ihrer Lehrzeit mit den typischen Tätigkeiten und Handgriffen im Schreiner - und Tischlerhandwerk vertraut gemacht.
Ausbildungsmeister Jan Dröge und Hauptgeschäftsführer Hubing berichteten ausführlich von den regelmäßig in Hessen und Rheinland-Pfalz stattfindenden Berufswettbewerben für Auszubildende und ausgelernte Tischlerinnen und Tischler. Dröge gab einen Überblick über die Trainings für besonders motivierte oder begabte Auszubildende an der Holzfachschule – und über die Vorbereitungen des inzwischen bekanntesten Teilnehmers der Begabtenförderung, Elias Kleespies, auf die Weltmeisterschaften des Handwerks, die WorldSkills.
Hermann Hubing und Matthias Rohwer, Abteilungsleiter Holztechnik der Homberger Friedrich-Ebert-Schule, fassten zudem in einem weiteren Programmpunkt des Samstagvormittags die Ergebnisse der Lehrerfortbildung im Bereich Holztechnik zusammen, die der Verband im Frühjahr abgehalten hatte. Die nächste berufsbezogene Fortbildung soll im Herbst 2024 stattfinden.