Fachverband qualifiziert künftige Führungskräfte

An der Holzfachschule Bad Wildungen läuft derzeit der Fortbildungslehrgang „Geprüfter Werkstattleiter“, ausgerichtet vom Fachverband Leben Raum Gestaltung. Ziel der Qualifizierung ist es, erfahrene Fachkräfte gezielt auf die wachsenden Anforderungen in der Werkstattführung vorzubereiten. Am heutigen Mittwoch steht mit Modul 5 ein zentrales Thema der betrieblichen Praxis auf dem Lehrplan: das Erstellen, Bewerten und Optimieren von Planungs- und Fertigungsunterlagen.
Dozent Sven Leufen vermittelt den Teilnehmenden die Grundlagen moderner Arbeitsvorbereitung – von der Vollständigkeit technischer Unterlagen über standardisierte Konstruktionen bis hin zum
Einsatz computergestützter Produktionsmittel. Besonderes Augenmerk liegt auf der Analyse von Fertigungsvorgaben und dem Umgang mit produktionsbedingten Abweichungen.
Ebenfalls vor Ort ist Stefan Höhn, technischer Betriebsberater des Fachverbandes Leben Raum Gestaltung. Er begleitet die Teilnehmenden über mehrere Module hinweg und steht als Ansprechpartner für
Fragen rund um die praktische Umsetzung der Lehrinhalte im Betriebsalltag zur Verfügung.
Die Fortbildung richtet sich an qualifizierte Fachkräfte mit abgeschlossener Ausbildung und mehrjähriger Berufserfahrung, die bereits Leitungsaufgaben in der Werkstatt innehaben oder künftig
übernehmen wollen. In insgesamt sechs Modulen werden neben technischen und organisatorischen Kompetenzen auch Führungs- und Kommunikationsfähigkeiten systematisch aufgebaut. Den Abschluss bildet
eine Prüfung, deren Bestehen Voraussetzung für den Erwerb des Zertifikats „Geprüfter Werkstattleiter“ ist.
Der Bedarf an professionell geschulten Werkstattleitern wächst: In immer mehr Betrieben übernimmt diese Position zentrale Funktionen in der Personalführung, Arbeitsorganisation und
Qualitätssicherung – insbesondere dort, wo der Betriebsinhaber selbst nicht mehr täglich in der Werkstatt präsent ist. Mit dem Fortbildungsangebot trägt der Fachverband dieser Entwicklung
Rechnung und leistet einen wichtigen Beitrag zur zukunftsfähigen Strukturierung der Werkstattarbeit im Tischlerhandwerk.
Der Lehrgang endet am morgigen Donnerstag mit einem Praxistag in einem Mitgliedsbetrieb. Dort haben die Teilnehmenden Gelegenheit, die vermittelten Inhalte im realen Werkstattumfeld zu vertiefen
und konkrete Verbesserungspotenziale zu analysieren.