Am 17. und 18. September fand in Hessen der Tag des Tischlerhandwerks statt. Wieder öffneten zahlreiche regionale Tischler- und Schreinerbetriebe ihre Werkstätten und boten interessierten Besuchern aus Gesellschaft, Politik und Medien einen Einblick in den vielfältigen Arbeitsalltag im Tischlerhandwerk. Für die Betriebe bot der, unter Schirmherrschaft von Ministerpräsident Boris Rhein stehende, Tag des Tischlerhandwerks eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, Kundenbeziehungen zu pflegen sowie die eigenen Produkte und Dienstleistungen in ungezwungener Atmosphäre einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Darüber hinaus konnten sich die Unternehmen als attraktive Ausbildungsbetriebe darstellen, die interessierten Jugendlichen einen soliden und zukunftsorientierten Einstieg in eine berufliche Karriere mit Lehre bieten.
Auch die Vertreter der Landes- und Regionalpolitik, die am Samstag und Sonntag Unternehmen in ganz Hessen besuchten, nutzten den Tag, um sich direkt über die Stärken des örtlichen Handwerks, aber auch über die Wünsche, Sorgen und Nöte der Familienbetriebe zu informieren. Ein wichtiges Thema hierbei war der Fachkräftemangel, der unter anderem beim Besuch des Hessischen Kultusministers Alexander Lorz bei Ralf Lenz in Heidenrod oder bei Thorsten Neumann in Büttelborn-Worfelden im Gespräch mit der CDU-Fraktionsvorsitzenden Ines Claus auf der Tagesordnung standen.
In Butzbach war Wirtschafts-Staatssekretär Philipp Nimmermann bei der Holzfreude GmbH zu Gast. Die Landtagsabgeordnete und Staatsministerin a.D. Eva Kühne-Hörmann besuchte die Firma Walter Fenster + Türen in Kassel. Beim Rundgang und im anschließenden Gespräch nahmen die Betriebsinhaber kein Blatt vor den Mund: Neben den explosionsartig gestiegenen Energiekosten macht den Handwerksbetrieben vor allem die Bürokratie zu schaffen. Es sei gerade für gewachsene Familienbetriebe schwer, den immer neuen Anforderungen hinterherzukommen, insbesondere wenn einzureichende Nachweise und ähnliche Dokumente nur mit hohem Aufwand fehlerfrei auszufüllen seien.
Der FDP-Fraktionsvorsitzende René Rock konnte sich in Petersberg in der Schreinerei Bormann von der Leistungsfähigkeit des hessischen Tischlerhandwerks überzeugen. Matthias Büger, parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion besuchte die Wagner GmbH in Gladenbach. Die Wagners, wie viele andere Unternehmen auch, nutzten den Tag des Tischlerhandwerks für einen bunt ausgestalteten Tag der offenen Tür, der trotz Regenwetters hunderte Besucher in die Betriebe lockte. Beispielsweise auch in der Tischlerei und Innenausbau Resch in Babenhausen, in der Landtagsvizepräsidentin Heike Hofmann von Inhaber Andreas Resch empfangen wurde.
Neben vielen kritischen Punkten merkten die Vertreter von Mitgliedsbetrieben und Verband aber auch die Gesprächsbereitschaft der hessischen Spitzenpolitiker ebenso wie deren parteiübergreifendes Interesse an den Belangen des handwerklichen Mittelstandes an. Ein besonders offenes Ohr hatten dabei naturgemäß die beiden Regierungspräsidenten von Gießen und Kassel, Christoph Ullrich und Mark Weinmeister, die der Wagner GmbH in Gladenbach beziehungsweise der Tischlerei Heiko Bonnet in Hofgeismar-Wolfhagen einen Besuch abstatteten. Vertreter des Fachverbandes waren zudem bei RhönLandHolz in Ehrenberg-Melperts sowie in den Tischlereien Schlaf Objekt GmbH & Co. KG und Thomas Maul GmbH & Co. KG zu Besuch. Der Tag des Tischlerhandwerks wird - wie viele Veranstaltungen des Fachverbandes - von der Signal Iduna Versicherung und der SMK Versicherungsmakler AG unterstützt. Der nächste Tag des Tischlerhandwerks findet am 16. und 17. September 2023 in Rheinland-Pfalz statt.
