Gemeinsame Entscheidungen von Vorwärtsentwicklung geprägt
Am 24. Juni fand in Langweiler bei Idar-Oberstein die Delegiertenversammlung des Fachverbandes Leben Raum Gestaltung statt. Präsident Stefan Zock fasste in seinen Begrüßungsworten die allgemeine Unzufriedenheit des Tischlerhandwerks mit der Politik der Ampelregierung zusammen. Er bezog sich dabei insbesondere auf das drohende Verbot für Tischlereien, mit den eigenen Holzabfällen zu heizen: „Man kann sich nur noch an den Kopf fassen!“
Auch Hauptgeschäftsführer Hermann Hubing kritisierte anschließend beim Bericht über die Aktivitäten des Fachverbandes die bildungspolitischen „Schnellschüsse“ wie die geplante Einführung einer kostenlosen Meisterfortbildung. Er schlug vor, stattdessen die Förderung bei der Gründung oder Übernahme eines Betriebes kräftig anzuheben und verwies in diesem Zusammenhang auf die schwächelnde Unternehmensnachfolge, die immer zum Verlust von Betrieben führe. Hubing mahnte in diesem Zusammenhang an, dass gerade junge Betriebsinhaberinnen und -inhaber die besten Voraussetzungen hätten, die Chancen der „Megathemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ für ihr Handwerk zu nutzen.
Reger Meinungsaustausch ergab sich beim Tagesordnungspunkt zu den bevorstehenden Tischler-Grundlehrgängen, die schon auf den vergangenen Treffen des Verbandes eine Rolle gespielt hatten. Verschiedene Delegierte berichteten aus ihren Kammerbezirken und Innungen. Insgesamt wurde zwar die Uneinheitlichkeit der Regelungen in den verschiedenen Regionen bemängelt – vor allem in Bezug auf die Kosten, die auf die Ausbildungsbetriebe zukämen – die grundsätzliche Idee von Grundlehrgängen, die Berufsanfänger zum Beginn ihrer Ausbildung besuchten, stieß jedoch auf breite Zustimmung.
Die Entscheidung über die Anpassung des Erhebungsverfahrens für die Beiträge der hessischen Betriebe des Verbandes an das seit 15 Jahren in Rheinland-Pfalz praktizierte Modell wurde hingegen auf das Herbsttreffen verschoben, um den hessischen Innungen Zeit zur internen Abstimmung zu gewähren.
Die erwartungsgemäß umfangreichste Debatte entbrannte beim Bericht über die zum Verband gehörende Holzfachschule in Bad Wildungen. Trotz einer insgesamt äußerst zufriedenstellend verlaufenden Geschäftsentwicklung wird hier – für Investitionen, Neubauten und den dringend erforderlichen Austausch der Heizungsanlage – weitere finanzielle Unterstützung durch Verbandsmittel erforderlich. Nach intensivem Meinungsaustausch einigten sich die Delegierten mit großer Mehrheit darauf, die Schule aus der eigenen Kasse zu unterstützen. Einmütigkeit bestand auch bei der Wertschätzung für die Leistungen und das Angebot des Bad Wildunger Kompetenzzentrums, der größten privat geführten Bildungseinrichtung der Holzbranche in Deutschland.
Präsident Stefan Zock warb zum Abschluss der Tagung dafür, die Vorwärtsentwicklung des, aus dem rheinland-pfälzischen und hessischen Landesverband zusammengeschlossenen, Fachverbandes weiter voranzutreiben. Er freue sich jetzt schon auf die nächste Delegiertenversammlung am 18. November.