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Siegerehrung DIE GUTE FORM 2023 Rheinland-Pfalz

Perfekte Ausführung und gestalterische Ausgewogenheit

Mit dem Wettbewerb DIE GUTE FORM sucht Tischlerrheinland-pfalz, der Landesinnungsverband des rheinland-pfälzischen Tischlerhandwerks, jährlich die besten Gesellenstücke von Junggesellinnen und -gesellen aus den Tischler- oder Schreinerinnungen des Landes.

 

Im Rahmen der Siegerehrung, die heute im Mayener Eifelmuseum stattfand, zeichneten der Schirmherr, Landtagspräsident Hendrik Hering, Landesinnungsmeister Stefan Zock und Verbandsgeschäftsführer Hermann Hubing insgesamt 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus, die ihre Werkstücke zur GUTEN FORM 2023 angemeldet hatten.

 

Die Kommode in Nussbaum von Lukas Alten ist das diesjährige Siegerwerkstück des Wettbewerbs in Rheinland-Pfalz. Alten wurde in der Tischlerei Klaus Görg GmbH in Rengsdorf ausgebildet. Seine Kommode aus massivem amerikanischem Nussbaum thront leichtfüßig auf einem zarten Metallgestell, das in mattem Schwarz pulverbeschichtet wurde. Optisches Highlight ist die flächendeckend unregelmäßig gefurchte Front, die wirkt, als sei sie mit dem Schropphobel von Hand gearbeitet, und die damit dem Trend zu liebevollen, handwerklichen Details im aktuellen Interieur gerecht wird. Die Jury urteilte: „Perfekte handwerkliche Ausführung trifft auf gestalterische Ausgewogenheit. Nichts zu viel und nichts zu wenig.“

 

Marcel Becker aus den Schreinerwerkstätten Simon GmbH in Hupperath belegt mit seinem Hängeschrank Sideboard den zweiten, Jan Eric Berens Zeitloser Schreibtisch aus Rüster den dritten Rang. Berens hat in den Hohenleimbacher Holzwerkstätten Bell gelernt.

Das hängende Sideboard des Zweitplatzierten besticht durch seine in der Frontalansicht zurückhaltende Optik und Details, die ihre Wirkung erst bei näherem Hinsehen entfalten. So wurde der Korpus optisch zurückgenommen in matt schwarzem Resopal beschichtet, für die opulente Front dagegen wurde massive Eiche aufwendig in Wellen gefräst. Diese wellige Kontur ist konsequent von der Kante des Oberbodens über die Front bis hin zum Unterboden ausgearbeitet, so dass in der Draufsicht die Assoziation einer Hügellandschaft am Horizont entsteht. Augenfälliges Detail ist die skulptural ausgearbeitete Grifflösung an den Schubkastenfronten. Die Jury war sich einig: „Ein handwerklich gelungenes Stück mit bildhauerischem Akzent.“

 

Der Schreibtisch aus massiver Rüster des Drittplatzierten Jan Eric Berens transportiert nach Ansicht der Jury die Formensprache der 70er-Jahre in die heutige Zeit. Besonders die deutlich gerundeten Ecken lassen den Betrachter tief in die Möbelgeschichte eintauchen. Aktuellen Trends gemäß dagegen die Wahl des salbeifarbenen Linoleums, das für die eingelassene Schreibtischunterlage und die Hinterlegung der Schubkastengriffe gewählt wurde. Ausgewogen ist die Anordnung der seitlich und nach vorne versetzte Korpen, die rechts und links in die Seiten des Schreibtischs eingearbeitet wurden. Das Urteil der Jury hier: „Ein Ausflug in die Zeitgeschichte in ansprechender Umsetzung.“

Die Jury sprach zudem zwei Belobigungen aus. Der Esstisch E6 von Christian Gierden aus der Unikat Möbeltischlerei GmbH in Gusterath-Tal und die Carving Box von Jana Stolz aus dem Europäischen Berufsbildungswerk in Bitburg wurden im Rahmen der Siegerehrung im Eifelmuseum besonders erwähnt. Insgesamt hatten zwei Tischlergesellinnen und 16 Tischlergesellen aus Rheinland-Pfalz ihre Werkstücke zur GUTEN FORM angemeldet.

 

Hendrik Hering, Landtagspräsident und Schirmherr der GUTEN FORM in Rheinland-Pfalz, brachte in seiner Festrede seinen Stolz auf die Leistungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aber auch das Können und die Fähigkeiten des rheinland-pfälzischen Handwerks insgesamt zum Ausdruck. Er dankte in diesem Zusammenhang den Betrieben, die ihre Auszubildenden förderten und zu solch herausragenden Leistungen ermutigten.

 

Auch Stefan Zock, der Landesinnungsmeister von Tischlerrheinland-pfalz und der Oberbürgermeister der Stadt Mayen, Dirk Meid, hoben, ebenso wie die Hausherrin Alina Wilbert-Rosenbaum, jeweils aus ihrer Perspektive die Leistungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hervor. Zock lobte das Können der jungen Nachwuchskräfte und ermutigte alle Nachwuchstischlerinnen und -tischler zu Selbstbewusstsein und Mut auf ihrem weiteren beruflichen Weg. Jurymitglied Frank Sprenger und Hermann Hubing, Geschäftsführer von Tischlerrheinland-pfalz lobten das hohe Niveau der Wettbewerbsarbeiten, die sich auch nach Auffassung des Schirmherrn durchaus auf einer Ebene mit Meisterstücken bewegten.

 

Hubing rief in seiner Funktion als Schulleiter und Geschäftsführer der Holzfachschule Bad Wildungen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu auf, beharrlich an der Erweiterung ihres Wissens und Könnens zu arbeiten. Die überreichten Schecks mit dem Preisgeld für Sieger und Belobigte sowie die Verpflegungsgutscheine für die Holzfachschule seien genau zu diesem Zweck gedacht.

 

Der Wettbewerb DIE GUTE FORM, der jährlich vom Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks unter der Schirmherrschaft des rheinland-pfälzischen Landtagspräsidenten ausgerichtet wird, richtet sich die jahrgangsbesten Gesellinnen und Gesellen ihrer Tischler- oder Schreinerinnung. Die ersten beiden Plätze werden ihr Land beim Bundesentscheid des Wettbewerbs vertreten. Dieser findet am 3. März 2024 auf der Internationalen Handwerksmesse in München statt.

 

 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer 2023

Lukas Alten, Kommode Nussbaum, Tischlerei Klaus Görg GmbH, Rengsdorf

Till-Matthis Aufleger, Würfelwerk, Schreinerei Andreas Aufleger, Klein-Winternheim 

Marcel Becker, Hängeschrank Sideboard, Schreinerwerkstätten Simon GmbH, Hupperath

Jan Eric Berens, Zeitloser Schreibtisch aus Rüster, Holzwerkstätten Bell, Hohenleimbach

Johann Breuer, Sideboard, Schreinerei Helf GbR, Andernach 

Wayne Dry, Schaukelstuhl "Loungerocker", Tischlerhof Newel, Newel

Jona Friedrich, Schreibpult, HUF HAUS GmbH & Co. KG, Hartenfels 

Maximilian Fuder, Solitär, Fuder GmbH, Weidenthal

Christian Gierden, Esstisch E6, Unikat Möbeltischlerei GmbH, Gusterath-Tal

Sergej Harnack, Modern Gatsby, Holzwerkstätte König, Bodenheim

Philipp Hubig, Barschrank aus Weinfässern, Schreinerei Markus Pfanger, Jockgrim

Hanna Leonie Koch, Truhe neu interpretiert, Tischlerei Holzmühle, Imsbach

Nicola Noah Kraft, Couchtisch, Tischlermeister Rüdiger Spira, Hargesheim

Maurice Mühlmichel, Schränkchen für Gläser integriert in einem Rüttelpult, Schreinerfarm GmbH, Frankenthal

Yannick Pomary, Schreibtisch, BRAUN Holzverarbeitung e.K., Hartenfels

Marco Rodach, Low-/Sideboard als Flurmöbel, Raumkonzepte Martin Daum GmbH & Co. KG, Herxheim

Marius Rühl, Phonomöbel, LS-Wohnstudio-Möbelhandel GmbH, Jockgrim

Jana Stolz, Carving Box, Europäisches Berufsbildungswerk Bitburg, Bitburg

 

Die Jury 2023

Regina Adamczak, Journalistin und Schreinermeisterin, BM Fachmagazin

Karin Bille, Tischlerin und Diplom-Produktdesignerin

Frank Sprenger, Berater Restaurierung und Denkmalpflege, HWK Koblenz

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