Nachhaltigkeit im Fokus
Tobias Wiesing verstärkt seit Anfang des Jahres das Beraterteam des Fachverbandes Leben Raum Gestaltung, er wird zukünftig dem Verband und seinen Mitgliedsbetrieben in Hessen und Rheinland-Pfalz zur Verfügung stehen. Einer seiner Beratungsschwerpunkte wird das Thema Nachhaltigkeit sein.
Herr Wiesing, bitte stellen Sie sich kurz selbst vor.
Ich heiße Tobias Wiesing, bin 32 Jahre alt und im Paderborner Land aufgewachsen. Nach der Tischlerausbildung im Handwerk habe ich Holztechnologie an der technischen Hochschule in Lemgo studiert. Nachdem ich mich bereits in meiner Masterarbeit mit Innovationsprozessen in der Küchenmöbelindustrie beschäftigt habe, war ich fast fünf Jahre im Innovations- und Nachhaltigkeitsmanagement bei dem Küchenhersteller nobilia tätig. Jetzt freue ich mich auf eine enge und produktive Zusammenarbeit mit vielen Handwerksbetrieben.
2024 könnte ein spannendes Jahr für das Tischlerhandwerk in Hessen und Rheinland-Pfalz werden. Welche besonderen Chancen und Risiken sehen Sie mittel-, aber auch langfristig?
Die Nachhaltigkeitstransformation ist sicherlich eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und bringt für das Tischlerhandwerk Risiken aber auch große Chancen mit sich. Sie wird vieles verändern, ob wir wollen oder nicht. Ein Risiko sehe ich darin, dass Unternehmen den Veränderungsprozess nicht aktiv mitgestalten und somit die neugewonnenen Geschäftsmöglichkeiten anderen überlassen. Wenn wir gemeinsam neue Geschäftsmöglichkeiten suchen, bin ich überzeugt, dass wir diese auch finden werden und dem Tischlerhandwerk zukünftig eine noch größere Bedeutung zukommt.
Wie können Sie die Betriebe hierbei unterstützen, bzw. sehen Sie zukünftig die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?
Ich bin für das Thema Nachhaltigkeit mit all seinen Ausprägungen engagiert worden und werde auch hier einen klaren Fokus setzen. Im Bereich Energieeffizienz und Eigenenergieerzeugung sehe ich nach wie vor für viele Unternehmen ein großes Potential. Außerdem werde ich das medial aktuell deutlich weniger präsente Thema der Kreislaufwirtschaft intensiv vorantreiben. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich hier für das lokal organisierte Tischlerhandwerk viele Möglichkeiten ergeben werden.
Was denken Sie, welche neuen Impulse können Sie bei Ihrer zukünftigen Tätigkeit setzen?
Es gibt viele spannendende und nachhaltige Materialien die wunderbar geeignet sind in der Tischlerei verarbeitet zu werden. In der Verarbeitung dieser neuen Materialien ist das Handwerk der Industrie im Übrigen deutlich überlegen, da Prozesse weniger stark verkettet und standardisiert sind und somit ohne große Investitionen verschiedenste Materialien verarbeitet werden können. Diesen Impuls möchte ich gerne, neben vielen weiteren, in die Branche geben.
Worauf freuen Sie sich besonders?
Besonders freue ich mich darauf gemeinsam mit unterschiedlichsten Betrieben innovative Lösungen zu entwickeln die zum nachhaltigen Erfolg der Betriebe beitragen.