Starke Interessenvertretung und zukunftsfähige Berufsausbildung
Am 22. November 2025 trafen sich Obermeisterinnen und Obermeister des Fachverbandes Leben Raum Gestaltung aus Hessen und Rheinland-Pfalz im Kulturzentrum Kapuzinerkloster in Cochem. Präsident
Stefan Zock eröffnete die Tagung und beschrieb in ungeschönten Worten die aktuellen Herausforderungen für die Betriebe des Handwerks und des Mittelstands im aktuellen wirtschaftlich wie politisch
anspruchsvollen Umfeld.
Hauptgeschäftsführer Hermann Hubing berichtete zum Projekt „Zukunftsfähige Berufsschule“. Im Mittelpunkt stand die Entwicklung der hessischen Berufsschul-Landschaft. Ziel bleibt, eine hochwertige
Ausbildung sicherzustellen und gleichzeitig die Belastung für Betriebe und Lehrlinge möglichst gering zu halten. An Standorten mit Blockunterricht müssten beispielsweise ausreichend bezahlbare
Unterkünfte für die Berufsschüler vorhanden sein. Anschließend informierte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante über den Sachstand zur „Digitalen Gesellenprüfung“. Die
Runde diskutierte intensiv über Technik, rechtssichere Verfahren, die zukünftigen Aufgaben für die Prüfungsausschüsse sowie die praktische Umsetzung in den Innungen. Auch bei Diskussionen über
Einzelaspekte wurde insgesamt eine breite Unterstützung für das Vorhaben an sich deutlich.
Einen starken Akzent setzte der Impulsvortrag „Generation Z – Lernen Sie die Denkart und Weltsicht der Jungen verstehen“ von Sven Eßwein. Er ordnete die Gen Z in den Generationenvergleich ein und
zeigte, wie junge Talente als „Digital Natives“ sozialisiert sind und mit Smartphone-basierter Kommunikation aufwachsen, mit entsprechenden Erwartungen an Arbeitgeber, Führung und Lernumgebungen.
Die Kernaussage: Wer Nachwuchs gewinnen und halten will, braucht eine Führungskultur mit Wertschätzung, Beteiligung und klarer, konstruktiver Rückmeldung. Für die Praxis bedeute das: flache
Hierarchien, klare Trennung von Arbeit und Freizeit, Feedback auf Augenhöhe sowie Führung als Mentoring und Coaching. Diese Punkte veranschaulichte Eßwein anhand von Beispielen aus verwandten
Branchen, um anschließend auch einen Blick auf die nachfolgende Generation Alpha zu wagen.
Im Anschluss gab Hubing einen Überblick zur Entwicklung der Holzfachschule Bad Wildungen, Präsident Zock berichtete zudem aus dem Bundesverband Holz und Kunststoff und ordnete die
bundespolitischen Entwicklungen für das Tischlerhandwerk ein.
Auch diese letzte Obermeistertagung mit Hermann Hubing als Hauptgeschäftsführer machte deutlich, dass der Verband mit seinen ehren- und hauptamtlichen Vertretern weiter geschlossen an Lösungen im
Sinne seiner Mitglieder arbeitet, mit klarem Fokus auf starke Interessenvertretung und zukunftsfähige Berufsausbildung.



